Wallfahrt der PG Meitingen in die Wachau

Es war einmal eine Pfarreiengemeinschaft, die sich auf große Fahrt in Richtung Osten begab, entlang dem Donaustrom, vorbei an Passau und der Schlögener Schlinge, bis sie in das Gebiet der Linzer Torten kam. Dort empfing sie eine ungarische Reisefachfrau, die so manches Geheimnis von Linz lüftete und die Reisegruppe sicher durch die Stadt geleitete, vorbei an verführerischen Tischen mit erlesenen Spezialitäten des Landes und Kunstobjekten. So mancher Neugierige versuchte sich an der Gläserdusche und hätte doch viel lieber ein anderes Getränk gehabt statt des kühlen Wassers: Steinfeder oder Federspiel oder gar den Smaragd! Schon bald hieß es Abschied nehmen, denn betörende Orgelmusik im Stift St. Florian stand als Nächstes auf dem Programm. Einen Tag vor dem Geburtstag des großen Kirchenmusikers Anton Bruckner verweilten wir an dessen Sarg und wurden an die Endlichkeit unseres Daseins massiv erinnert: Hinter Bruckners Ruhestätte direkt unter der großen Orgel türmten sich 6000 Totenköpfe aus frühchristlicher Zeit. Memento mori!
Entlang der Nibelungenstraße ging es weiter bis nach Emmersdorf, wo wir unser Quartier direkt neben dem frisch renovierten Schloss Luberegg bezogen, dessen Leuchttürme für eine sichere Schifffahrt auf der Donau in früheren Zeiten sorgten. Im Haferkasten erklangen nach einem deftigen Abendessen merkwürdige Instrumente wie der Schaffelbass, der so leicht zu spielen war, dass nach anfänglichem Zögern etliche aus unserer Gruppe Mut fassten (auch Herr Pfarrer Johnson!) und unseren Gesang begleiteten.
Am nächsten Morgen besannen wir uns wieder auf das Wesentliche unserer Fahrt und erfreuten uns wie an jedem Tag der meditativen Gedanken unseres Herrn Pfarrers, während sich Grimms Bus immer weiter in die Höhe schraubte und die Gesichtsfarbe so mancher Reiseteilnehmerin sich veränderte: Über den Annaberg und den Joachimsberg hinweg erreichten wir schließlich Mariazell. Schon unterwegs hatten wir immer wieder größere Wallfahrergruppen der Österreichischen Feuerwehr gesichtet, die uns zeigten, welche Verehrung der Ort in Österreich genießt. 17 Wallfahrermessen waren allein für den 4. September angekündigt! Und unsere fand gemeinsam mit zwei weiteren Gruppen, darunter einer slovenischen, vor dem Gnadenaltar statt. Dass Pfarrer Johnson der Hauptzelebrant war, erfüllte uns alle mit tiefer Freude und Dankbarkeit.
Vor und nach der Messe bestaunten wir noch Stockwerke voller Votivgaben und drückten unsere Nasen platt vor den erlesenen Geschenken an die Gottesmutter, u. a. von Maria Theresia und Kardinal Meisner. Wer die Kerzengrotte besucht hat, weiß, welche Hitze von einer derartigen Kerzenflut ausgehen kann. (Ich fürchtete um meine Brille und sah sie schon schmelzen. Anm. d. Verf.) Die Freude über das Erlebte spiegelte sich auf der Rückreise in ausgelassenem Singen der Busgemeinschaft wider: „Fein sein, beieinander bleib’n.“
Nach dem ohne Wasserbad geglückten Gruppenfoto im Innenhof des Stifts Melk entführte uns eine junge Dame in die benediktinische Klosterwelt von den Anfängen bis heute, eindrucksvoll demonstriert unter Verwendung moderner Medien und Lichtinstallationen. Wie schon in Stift St. Florian bestaunten wir prunkvoll ausgestattete barocke Bibliotheken und Klosterkirchen. Zum Ausklang des Tages steuerten wir noch das malerisch gelegene Maria Taferl an – Zeit zum Beten, Beichten und Bewundern des Donauflusses aus luftiger Höhe.
Ja und dann kam der Sonntag mit der Morgenmesse in Dürnstein, einer Predigt über die Weisheit im Alltag, besinnlichen Fürbitten und einem humorvollen Ortsgeistlichen(u. a. „Petrus, der Sorgenpinkel“), der uns seinen Weltkugel-Tabernakel mit 44 Szenen aus dem Leben Jesu voller Stolz zeigte. Nach 2-stündiger Schifffahrt auf der wegen Hochwassers eher schön braunen Donau und vielen guten Gesprächen zog es uns schließlich wieder zurück in die Heimat. Natürlich durfte die bayerische Brotzeit in Hartkirchen nicht fehlen. Und wenn auch Sie Lust bekommen haben, an einer derartigen Reise teilzunehmen, dann melden Sie sich nächstes Jahr doch an!

Und jetzt auch noch viele Fotos zu unserer Wallfahrt:

1. Tag Morgens Reise nach Passau mit einem Besuch vom Dom St. Stephan.
Im Bus gab es auf der Fahrt die Morgenandacht und eine Meditation mit Pfarrer Johnson.

Weiterfahrt über Pupping, dem Sterbeort des heiligen Wolfgang nach Linz mit einer Stadtführung und Besuch vom Dom Mariä Empfängnis, dem Landhaus, dem Marktbrunnen, der Fontäne im Lentospark und dem Rathausbrunnen.

Weiterfahrt zum Stift St. Florian mit seiner Stiftskirche Mariä Himmelfahrt mit Orgelkurzkonzert auf der Bruckner-Orgel und anschließender Kirchenführung. Vor der Kirche plätscherte der Adlerbrunnen und ein weiterer vor dem historischen Feuerwehrhaus.
Danach ging`s nach Emmersdorf in der Wachau. Zimmerbezug im Hotel.
Am Abend noch im Heurigenlokal zum Heurigenmenü mit Musik und viel guter Laune.
2. Tag Vormittags Ausflug nach Mariazell mit Barockkrippe und Führung sowie Teilnahme am Gottesdienst in der Wallfahrtskirche. Vor der Kirche plätscherte der Wallfahrtsbrunnen sowie der Marktbrunnen und auf dem Berg der "Heilige Brunnen".
Auf der Fahrt von und nach Mariazell gab es im Bus eine Andacht zum Sonntag mit Pfarrer Johnson.
Anschließend Rückfahrt an die Donau. Besichtigung von Stift Melk und seiner Stiftskirche mit Gemälden eines Flügelaltars von Jörg Breu d. Ä. aus Augsburg im Museum und dem Brunnen im Stiftshof und dem Brunnen vor dem Stiftsrestaurant sowie dieser Aussicht auf die Donau und den Pilgern.
Weiterfahrt nach Maria Taferl zur Wallfahrtskirche mit Brunnen vor der Kirche und Aussicht auf die Donau.
Am Abend noch ein gutes Essen mit Weindegustation und geselligem Beisammensein im Hotel.
3. Tag Nach dem Frühstück Reise zum Stift Dürnstein mit seiner Stiftskirche Mariä Himmelfahrt und Teilnahme am Gottesdienst. Auf dem Kirchplatz plätscherte dieser Brunnen.
Anschließend Schifffahrt mit der MS Austria (mit Kapitän Pfarrer Johnson) auf der Donau von Dürnstein nach Emmersdorf durch die Wachau.
Danach Rückreise mit dem Omnibus der Fa. Domberger nach Meitingen. Im Bus gab es noch die Abendandacht mit Pfarrer Johnson und viele schöne Lieder.
... und das waren die Wallfahrer der PG Meitingen.